Heizstrahler in der Gastronomie

Harald Landsrath; Pixabay

Können Heizstrahler der Gastronomie durch die Krise helfen?

Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr musste unter anderem die Gastronomie starke Einschränkungen im Betrieb hinnehmen und Hygienekonzepte umsetzen. Nach den ersten Lockerungen füllten sich die Restaurants und Gaststätten wieder, sofern die Vorgaben beachtet wurden. Die Bewirtschaftung des kompletten Gastraumes war zwar nicht mehr möglich, aber die Temperaturen ließen es zu, dass Essen und Trinken auch im Außenbereich super möglich war. In der kalten Jahreszeit sieht das schon wieder anders aus. Selbst wenn die Lokale nach dem zweiten Lockdown wieder öffnen dürfen, die Temperaturen lassen ein entspanntes Sitzen draußen nicht mehr zu. Ein Heizstrahler auf einer Terrasse wird nötig, damit Gäste das Angebot auch weiter nutzen.


Überbrückungshilfe als Retter in der Not?

Um die Außengastronomie auch in den Wintermonaten zu unterstützen, sehen die laufenden Überbrückungshilfen finanzielle Mittel vor, mit denen bisher verbotene Heizpilze bzw. Heizstrahler angeschafft werden können. Heizpilze sind in der Gastronomie verboten? Ja, richtig. In vielen Städten und Gemeinden gilt seit einigen Monaten ein Verbot als Bestandteil von Klimaschutzpaketen. Denn sie stoßen bis zu 3,5 Kilogramm CO2 in der Stunde aus. Bei einer Einsatzzeit von 40 Stunden in der Woche kommen bis zu vier Tonnen Kohlendioxid im Jahr zusammen. Besonders Umweltfreundlich ist das tatsächlich nicht. Die ohnehin durch die Krise stark gebeutelte Gastronomie ist aber auf Flächen im Außenbereich für die Bewirtschaftung von Gästen angewiesen. Ein weiterer Effekt ist, dass das Ansteckungsrisiko im Freien deutlich geringer ist.

Außengastronomie mit Heizstrahlern auf kalte Jahreszeiten umrüsten

Hier braucht es eine Lösung, die die Gastronomen unterstützt, auch wenn dabei der Umweltschutz hinten angestellt werden muss. Die Überbrückungshilfe II sieht Mittel vor, mit denen die Anschaffung von Heizpilzen bzw. Wärmestrahlern oder Außenzelten vorgenommen werden kann. Viele Gastronomiebetriebe nutzen die Zeit im Lockdown, um Vorbereitungen zu treffen und die Außengastronomie auf die kalte Jahreszeit umzurüsten. Betriebe, die es personell und finanziell leisten können, halten ihr Tagesgeschäft mit Lieferservice und Essen „To Go“ in der Zwischenzeit aufrecht.


Auf Bedürfnisse und örtliche Gegebenheiten kommt es an!

Es gibt viele verschiedene Wärmequellen, die in der Außengastronomie zum Einsatz kommen können. Hier sollten stets individuell die Bedürfnisse und vor allem auch die Gegebenheiten vor Ort geprüft werden. Sollen Heizpilze angeschafft werden ist eine zentrale Frage, ob die Lagerung von Ersatz-Gasflaschen gewährleistet werden kann? Bei elektrischen Heizstrahlern muss geprüft werden, ob die Stromleitungen für den Gebrauch von elektrischen Wärmequellen geeignet sind? Wie groß ist die zu beheizende Fläche? Diese und weitere Fragen sind wichtig, um die richtige Wahl treffen zu können.

Im Groben wird hier zwischen Infrarotstrahler, Gas Terrassenheizer und elektrischer Heizstrahler unterschieden. Infrarotstrahler können dabei elektrisch als auch mit Gas betrieben werden.

Infrarot Heizstrahler

Wie funktioniert ein Infrarotstrahler?

Ein Infrarotstrahler funktioniert vom Prinzip wie das Sonnenlicht. Befindet man sich bei Sonnenschein auf einem Gletscher ist es trotz einer Umgebungstemperatur von unter 0°C warm. Dort, wo die Wärmestrahlung auftrifft, wird sie teilweise absorbiert und in Wärme umgewandelt. Daher werden Infrarotstrahler auch Strahlungs- oder Wärmewellenheizungen genannt. Dunkelstrahlersysteme erzeugen Wärme, jedoch kein Licht.

Infrarot Heizstrahler in der Gastronomie

Ein klarer Vorteile für einen Infrarot Heizstrahler in der Gastronomie ist der Umweltaspekt. Die Umgebungsluft wird nicht aufgeheizt, was dazu führt, dass hier wenig bis gar kein Wärmeverlust entstehen kann. Abgesehen davon entfällt auch das Lagern von zusätzlichen Gasflaschen. Was wiederum die Unfall- und Explosionsgefahr verringert. Zum Betreiben eines Infrarot Heizstrahler in der Gastronomie und Hotellerie wird also auch kein zusätzlicher Gasanschluss oder extra abgesicherte Lagerfläche benötigt. Ein großer Umweltpluspunkt ist außerdem, dass kein Erdgas und somit keine fossilen Brennstoffe verbraucht werden.

Mehr Flexibilität bieten die Wärmestrahler ebenfalls. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen, so dass eine Anpassung an örtliche Gegebenheiten mühelos möglich ist. Gastro Heizstrahler, die mit Infrarot betrieben werden, finden auch auf kleinen Außenflächen Platz, ohne das Gäste dadurch beeinträchtigt werden. Eine falsche Handhabung und damit einhergehende Unfälle können von vornherein ausgeschlossen werden. Mehr als eine funktionierende und ordnungsgemäß angebrachte Steckdose braucht es nicht. Unbedingt darauf geachtet werden muss natürlich, dass keine Kabel für den Betrieb des Infrarot Heizstrahler als Stolperfalle dienen können. Eine regelmäßige Wartung entfällt.

Was erwärmt eine Infrarotheizung?

Eine Infrarotheizung erwärmt Gegenstände und Körper, die die Wärme anschließend wieder an die Umgebung abgeben.

Zusammengefasst ergeben sich folgende, technische Vorteile beim Heizen mit einem Infrarotstrahler:

  • keine Emissionen
  • sofortige Wärme
  • keine langen Aufheizzeiten
  • kein Wartungsaufwand
  • keine Gasflaschen notwendig

Durch die Funktionsweise von Infrarotheizern sind sie hervorragend für die Außengastronomie geeignet. Auch Dunkelstrahlersysteme werden besonders gerne in der Gastronomie eingesetzt, da diese durch die fehlende Lichtquelle dezent erscheinen.


Warum wärmt Infrarot?

Infrarotstrahlung ist eine elektrisch-magnetische Lichtwelle, die für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Luft wird kaum erwärmt, sondern nur die Körper bzw. Gegenstände, auf die die Strahlung trifft. Auch Sonnenstrahlen sind Infrarotstrahlen und wir empfinden sie als wärmend, wenn sie unsern Körper berührt. Sind Gegenstände, Wände, Böden etc. so aufgewärmt, dass sie keine weitere Wärme aufnehmen können, wird diese Wärme an die Umgebung abgegeben. So entsteht durch Infrarotheizer eine wohlige Temperatur, die mit der eines Kachelofens vergleichbar ist.

Wie werden Infrarotstrahler bedient?

Mit der Bedienung von Wärmestrahlern sind Sie mindestens genauso flexibel, wie mit der Auswahl insgesamt. Für den Außenbereich eignet sich sehr gut eine Steuerung per App und/oder per Fernbedienung. Bei der Steuerung per Funk kommunizieren einige Modelle mit einem Thermostat. Hier kann beispielsweise die Leistung gesenkt werden, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist. Sind die Infrarotstrahler alle an einem einzigen Stromanschluss angeschlossen, können sie sehr gut gleichzeitig bedient werden. Sie sollten genau wissen, welche Fläche Sie damit beheizen wollen und wie viele Geräte Sie dafür benötigen. Für gewöhnlich können Sie der Produktbeschreibung entnehmen, welche Fläche mit welchem Gerät beheizt werden kann. Auch die Gegebenheiten vor Ort sollten Sie in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen. Zu beachten ist hierbei ebenso, dass die Strahler nach hinten keine Wärme abgeben und ob eventuell die Strahlung durch Maßnahmen für die Einhaltung der Abstandsregelung unterbrochen wird.